Deutscher Werkbund
Der deutsche Werkbund ist ein interdisziplinäres Netzwerk für Gestalter in Deutschland, doch er hat seit den Hochzeiten an Popularität verloren. Es sollte eine neue Marketingstrategie entstehen, die vor allem junge Designer anspricht und als neue Mitglieder gewinnt, sowie den Austausch zwischen den Mitgliedern selbst fördert.
(Die Kampagne wurde vom Werkbund als eine der zehn besten des Semesters ausgezeichnet.)

Der deutsche Werkbund soll jungen Gestaltern die Möglichkeit eröffnen, innerhalb eines in Deutschland einzigartigem Netzwerk aus Designern, Industrie und Handwerk mit den unterschiedlichsten Menschen zu arbeiten. Er bietet Raum, sich kreativ mit seinen Ideen und Überlegungen auseinanderzusetzen, während erfahrene Mitglieder einem zur Seite stehen. Aktuell hat der deutsche Werkbund allerdings keine erkennbare Identität und misst sowohl die Kommunikation nach außen, aber auch intern. Deshalb soll er wieder zu einem der wichtigsten Designimpulsgeber Deutschlands werden, mit klarer Haltung zu relevanten Themen und einer Definition, wie gute Gestaltung für alle Menschen ermöglicht werden kann. Es soll eine bessere digitale und analoge Vernetzung der Mitglieder entstehen - für einen regen Austausch zwischen jung und alt. All das startet mit einer neuen Motivik: Inspiriert vom bestehenden Werkbund-Logo steht das Quadrat als Symbol hier ganz im Vordergrund. Es zeigt Stabilität und Klarheit in seiner Form, was auch den Werkbund wieder beschreiben soll. In der Weiterentwicklung wird durch das Hinzufügen mehrerer Quadrate die Motivik für das angestrebte Gestalternetzwerk geschaffen.

Die neue Marketingstrategie spielt sich vollkommen digital ab. Es wird ein Podcast ins Leben gerufen, der monatliche Folgen zu den unterschiedlichsten Design-Themen veröffentlicht. Das spannende hierbei sind die Redner, denn in jeder Folge diskutiert je eine Person des öffentlichen Lebens mit einem bekannten Werkbundmitglied. Zu einem vorher festgelegten Thema bringt Person A das Wissen mit, Person B steuert die Meinung dazu und es entsteht eine Diskussion.

Um auf den Podcast aufmerksam zu machen, der wiederum zu einem Beitritt in den Werkbund anregen soll, ist das Haupttool Instagram. Auf der bekannten Social Media Plattform betreibt der Werkbund ein stringentes eigenes Profil, aber vor allem haben hier die Influencer, die im Podcast diskutieren, viele Follower. Die Influencerprofile sind in den meisten Fällen der erste Berührungspunkt potentieller Werkbundmitglieder, die durch Stories oder Posts auf den Podcast aufmerksam gemacht werden. Die Influencer, die zum Podcast eingeladen werden, kommen aus verschiedensten Bereichen, sollten aber die Grundwerte des Werkbunds teilen, was wiederum dafür spricht, dass auch ihre Follower diese Werte vertreten.

Im Podcast wird für zusätzliche Informationen und weiteren Austausch auf die frei zugängliche Website des Werkbunds hingewiesen, auf der man zu jeder Folge eine extra Seite findet. Es sind unter anderem externe Fachartikel zum Folgenthema verlinkt, die von der Redaktion wie den Diskutierenden der Folge zusammengestellt wurden.

Außerdem gibt es eine Kommentarspalte, die alle Interessierten einlädt, weiter über das Thema zu diskutieren. Dieser Austausch dient als eine Art Vorstufe zu einem möglichen Beitritt in den Werkbund, da der Dialog verschiedener Gestalter eine der wichtigsten Eigenschaften des Werkbunds ist.

Erkundet man die Website weiter kann man viele aktuelle Projekte der aktiven Werkbundmitglieder entdecken. Aufgrund der Interdisziplinarität sind diese nach grober Fachrichtung geordnet, um nicht den Überblick zu verlieren. Aber auch andere aktuelle Themen, wie die regelmäßigen Veranstaltungen oder Förderung neuer Mitglieder kann eingesehen werden.

Einer der wichtigsten Teile der Website für die Zielgruppe der Kampagne ist der "Werde Mitglied" Reiter. Der Bewerbungsprozess wurde mit diesem Tool sehr erleichtert, indem man nun nur ein Portfolio und Motivationsschreiben direkt online hochladen muss. Das komplizierte Berufungsverfahren sollte damit wegfallen.

Wurde man als Mitglied in den Werkbund aufgenommen, hat man Zugang zum eigentlichen "Gestalternetzwerk" der Website. Dieser Bereich verkörpert die Grundidee des Werkbunds: Der Austausch mit anderen Mitgliedern. Mit ein paar Klicks kann man hier Kollaborationspartner für sein Projekt finden oder sich neue Ideen holen. Damit wurde auch das Problem der fehlenden internen Kommunikation gelöst.